Auch für uns sollte der Besuch dort eines der Highlights unseres Südamerika Aufenthalts werden.
Da es etwas besonderes werden sollte, wollte ich es in Verbindung mit einem Trek machen, der uns zum Abschluss auf die 1911 vom Amerikaner Hiram Bingham wieder entdeckten Stadt bringen sollte.
Mit dem Nachtbus ging es also in 10 Stunden von Arequipa nach Cusco.
Cusco, auf ca. 3300 Metern, ist wie Arequipa ebenfalls eine sehr schöne Stadt, jedoch wirkt und ist sie schon älter.
Sie wurde von den Inkas gegründet und von ihnen als "Nabel der Welt" bezeichnet.
Hier findet man auch noch einige Mauern und Gebäude der Inkas. Jedoch wurden ihre Tempel von den Spaniern abgerissen, um auf deren Grundmauern christliche Kirchen zu bauen.
Beeindruckend ist die Bauweise der alten Inkas, die ohne Zement oder irgendwelchen Mörtel die detailgenau bearbeiteten Steine aufeinander setzten.
Bei den schweren Erdbeben der letzten Jahrhunderte in Cusco wurden so einige spanische Bauten beschädigt und stürzten ein. Jedoch standen die alten Inka Bauwerke wie eine deutsche Eiche ohne Kratzer felsenfest.
Bei einer "free-walking-tour" (nur Trinkgeld wird hier bezahlt), wurden uns einige der alten Bauwerke gezeigt und wir bekamen einen kurzen Einblick in die Kultur und Geschichte der Peruaner.
Mit Abschluss im Schokoladenmuseum, in dem wir sogar Schokoladentee bekamen, hatten wir 3 schöne Tage im sehr touristischen Cusco.
Danach ging es zum, von Arequipa aus gebuchten, Trek über den Pass des mit 6271 Meter hohen Bergs Salkantay.
Am Vormittag des ersten Tages wanderten wir vom Fuß des Berges ins Camp auf 3900 Metern und nach dem Mittagessen noch zu einem blauen See auf 4200 Metern hoch.
Dieser wunderschöne blaue Fleck am Fuße eines Gletschers war eines der Highlights dieser Tour.
Den hatten wir jedoch nur unserem guten Guide Simba zu verdanken.
Der normale Weg führt vom Dorf hoch zum Nachtlager und beansprucht den ganzen Tag, wir kürzten allerdings die Hälfte der Strecke ab, um noch Zeit für den Schmelzwassersee zu haben.
Einfach Herrlich dieser Anblick!
Nach einem gutem Abendessen ging es in unser Zelt zum Schlafen, allerdings war es bei mir irgendwann mit dem Schlaf vorbei, als die Kälte in unser Zelt zog! :-)
Tag 2 brachte dann die Überquerung des Passes auf 4600 Metern mit sich.
Wir wanderten an Pferden und Kühen vorbei zum höchsten Punkt des Treks.
Dort oben brachten wir den alten Inka Gottheiten Kokablätter zur Opfergabe. Dies sollte für uns einen beschwerdefreien und sicheren Trek gewährleisten.
Danach ging es über in eine, an die schottischen Highlands erinnernde, Landschaft zum Mittagessen. Und am Nachmittag weiter runter auf 2900 Meter.
Langsam änderte sich die Natur, wurde grüner und pflanzenreicher.
Auch die Tierwelt änderte sich und so wurden wir die Nacht über und die nächsten 3 Tage von fiesen Beißfliegen begleitet.
Diese waren auch noch viel aggressiver als ihr deutschen Kollegen und so hatten wir zum Schluss des Treks sehr viele rote Flecken die unheimlich juckten.
Am dritten Tag ging es am Rande eines Flusses durch Dschungellandschaft runter auf 1500 Meter.
In einer heißen Quelle ließen wir unsere Muskeln wieder entspannen, um Kraft für die nächsten zwei Tage zu sammeln.
Auch das Wetter änderte sich und so kamen wir langsam ins Tiefland mit Regen in der Nacht.
Leider hielt dieser sich den ganzen Tag 4 und wir wurden auf der 6 stündigen Wanderung mehr als nur nass.
Jeder tropfte nur so und in unseren Schuhen konnte man schwimmen. :-)
Trocken wurden sie natürlich nicht bis zum nächsten Tag, also konnten wir alle mit nassen Schuhen nach Machu Picchu hoch.
Der Vormittag des 4. Tages war nicht sonderlich spannend, wir gingen an einer Straße entlang, um zur Zugstrecke nach Machu Picchu Town zu gelangen.
Den Nachmittag schlenderten wir an dieser entlang, um zum Startpunkt für den nächsten Tag zu gelangen.
Endlich durften wir wieder in einem trockenen Bett schlafen, waren unsere Zelte in den 2 vorherigen Nächten jeweils gehörig vom Regen nass geworden.
Um kurz nach 4 Uhr morgens hieß es auch schon wieder aufstehen, wollten wir doch zu den Ersten gehören, die um 6 Uhr morgens auf das Gelände von Machu Picchu durften.
Also warteten wir im Nieselregen um 4.45 Uhr eine dreiviertel Stunde auf den ersten Bus.
Punkt 6 waren wir die Ersten an der Schranke und wir konnten wunderschöne Bildere von einem der 7 neuen Weltwunder knipsen.
Nach einer Führung unseres Guides durch die Stadt verabschiedete er sich von uns und wir durften alles alleine erkunden.
Wir gingen hoch zum Sonnentor und zur Inkabrücke.
Diese Brücke wurde in den 90 Jahren in denen die Stadt bewohnt wurde benutzt und man muss sagen: "Die spinnen die Inka!" :-)
Auf einem schmalen Weg geht es zur Stadt oder weg von ihr.
Auf der einen Seite der Berg, auf der anderen hunderte Meter Abgrund.
Dieser Weg durfte bis vor ein paar Jahren sogar noch betreten werden, aber ein Amerikaner ist dann leider tödlich verunglückt und er wurde geschlossen.
Zurecht wie wir finden, selbst der Zubringer zur Brücke ist nichts für nicht schwindelfreie.
Aber die ganze Stadt hoch oben auf dem Berg ist eine Meisterleistung der alten Inkas.
Die Steine für die Bauten wurden grandios bearbeitet, der Sand für die Bewirtschaftung der Terrassen wurde von weit her gebracht.
Das Wassersystem wurde ausgeklügelt von einer Quelle durch die Stadt verlegt.
Wieso sie dann fluchtartig verlassen wurde und wofür sie eigentlich gebaut wurde, weiß bisher niemand so wirklich. Hier gibt es nur Spekulationen.
Wir schauten uns die Stadt ein paar Stunden an und fuhren dann mit dem Bus wieder runter und später mit dem Zug weiter nach Cusco.
Hierbei gab es aber bei dem Ticket von Sophie und mir ein Problem.
Der Veranstalter hatte es nicht gebucht und wollte uns noch einen Tag in Machu Picchu Town lassen.
Nach einigem Druck von meiner Seite hat er uns dann doch Tickets gebucht, die er zuvor nicht buchen wollte, weil sie teurer waren.
Weil wir beide und auch unsere 4 österreichischen Freunde nicht ganz mit dem Preis-Leistungsverhältnis zufrieden waren, beschwerten wir uns bei der Agentur und konnten noch ein Abendessen heraushandeln.
Unsere Tour war leider teurer als bei der Konkurrenz und unterschied sich nicht von den Leistungen, was uns zuvor zugesichert wurde. Ebenso waren unsere Zelte undicht und die der anderen trocken, was uns etwas auf die Palme brachte! :-)
Alles zusammen waren es aber trotzdem 5 sehr schöne Tage in der Natur mit dem krönenden Abschluss auf Machu Picchu!
Wir sind auch froh Machu Picchu gesehen zu haben, obwohl es sehr teuer ist.
Z.B. kann man nur in teuren Zügen nach Machu Picchu Town fahren oder eben, wie wir über die Gleise wandern.
In der Stadt verkehren aber dann wieder Busse. Dies finden wir macht es relativ stark zur Touristenabzocke.
Würden wir nochmal vor der Wahl stehen, würden wir aber wieder in die mystische Stadt in den Bergen fahren! :-)
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