Mittwoch, 18. Dezember 2013

Der Schicksalsberg - Mount Ngauruhoe

Im Tongariro Nationalpark angekommen, erkundigten wir uns nach möglichen Wanderrouten. Zu lange schon, sind wir nicht mehr ausgiebig unterwegs gewesen. Zuerst dachten wir an das "Tongariro Alpine Crossing", eine sehr beliebte Tagestour. Doch dann reizte uns der "Tongariro Northern circuit" weit mehr. Er führt einmal um den Mt. Ngauruhoe, besser bekannt aus "Herr der Ringe" unter Schicksalsberg.
Da wir aber für Samstag den 15.12. kein Bett mehr in einer der Berghütten bekamen, mussten wir noch einen Tag warten bis wir loslegen können. Die Route ist nämlich als 3-4 Tagestour beschrieben. Wir wollten sie allerdings in zwei Tagen hinter uns bringen, da die Zeit bis zur Fähre auf die Südinsel etwas drängt.
Den Samstag verbrachten wir damit Kraft für die zwei folgenden Tage zu sammeln. Wir tranken Kaffee, fuhren auf den Hauptberg des Nationalparks, den Mt. Ruahepu und kochten das Essen für die nächsten zwei Tage vor.
Der Mt. Ruahepu ist ebenfalls wie der Mt. Ngauruhoe ein Vulkan. Auf ihm befindet sich das höchste Cafe und die höchste Ski-Anlage Neuseelands. Obwohl er immer noch aktiv ist.
Tags darauf starteten wir um 6 Uhr morgens mit unserer Tour. Wir hatten ein straffes Programm vor uns. Auf die zwei Tage hatten wir immerhin kanpp 46 Kilometer zu bewältigen und das komplett mit unseren großen Rucksäcken. Auf der Strecke gab es nämlich nichts zu kaufen und so mussten wir unser Wasser und Essen den ganzen Weg mit schleppen. Außerdem hatten wir  hunderte von Höhenmetern zu überwinden. Wir bestiegen nämlich auch den Schicksalsberg. Einen Ring haben wir allerdings keinen hinein geworfen. :-)
Aber der Reihe nach: Wir gingen am ersten Tag etwa 24 Kilometer. Durch Gestrüpp, durch Schluchten und Steinlandschaften suchten wir uns unseren Weg bis zum Fuße des Berges. Der Weg war einmal besser und einmal schlechter ausgebaut. Während die Pfade der beliebteren Wanderrouten sehr gut erschlossen waren, war ein großer Teil unserer Route eher schlechter bzw. gar nicht erschlossen.
Am Fusse des Berges begannen wir nach einer kleinen Pause mit dem Aufstieg. Hierfür ließen wir unsere großen Rucksäcke am Beginn des Gipfelaufstieges liegen und gingen nur mit unseren Wertsachen und Wasser hinauf.
Diesen Vulkan zu besteigen war ganz anders als andere Berge zu erklimmen. Der Untergrund ist die meiste Zeit nicht fest und man rutscht mit Geröll und Steinen immer wieder weg. Zudem muss man ständig aufpassen, dass von anderen, die sich weiter oben befinden, keine Steine herunter kommen. Es gab auch keinen richtigen Weg und so suchte sich jeder die für ihn beste Strecke. Nach ca. 90 Minuten schafften wir es auf den Gipfel und wurden mit einer einmaligen Aussicht belohnt. Neben einem tollen Krater gab es die Aussicht auf andere Vulkane und die karge Steinlandschaft mit einigen Seen. Im Hintergrund lag das Grün Neuseelands.
Der Abstieg ging dann wieder etwas schneller. Man konnte, wenn man Acht gab, auf dem losen Untergrund herunter schlittern. Es war in etwa so als würde man von einem großen Kieshaufen abwärts rutschen. Allerdings sind viele der Vulkansteine sehr spitz und man kann leicht stolpern und hinfallen. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann wieder weiter mit unserer Strecke und wir mussten nochmal eine Steigung zum "Roten Krater" überwinden. Danach ging es über die Emerald Lakes auf staubigem Geläuf abwärts zu unserer Hütte. Die letzten Kilometer zogen sich in der kargen Landschaft schier endlos dahin, zumal unsere Kraft durch den anstrengenden Aufstieg schon etwas zur Neige ging.
Als wir endlich in unserer Hütte angekommen waren, waren wir sehr froh, dass wir uns am nahen Gebirgsbach waschen konnten. Der Staub und Schweis steckte überall an uns.
Am nächsten Tag gingen wir wieder um 6 Uhr morgens los. Die ersten Kilometer brauchten wir, um uns den Muskelkater vom Vortag raus zu laufen. Es ging wieder auf und ab und die Landschaft wechselte von steinig über staubig zu einem Wald und wieder zurück zu steinig und staubig. Aber alles in allem nicht so spektakulär wie die des ersten Tages. Die Knapp 22 Kilometer schienen nicht weniger und unserer Plattfüsse immer größer zu werden. Kurz vor dem Ziel ging es nochmal an einem großen Wasserfall und Wäldchen vorbei bevor wir abgekämpft, aber glücklich unser Auto erreichten.
Mit diesem fuhren wir über den "Forgotten World Highway"  Richtung Westküste. Und dieser schaut so aus wie er heißt. Man umkurvt Erdrutsche, die nicht weg geschaufelt wurden. Muss die Straßenseite wechseln, weil die eigene Fahrbahn ebenfalls einem Erdrutsch zum Opfer fiel. Das Ganze ging natürlich die meiste Zeit auf einer Kiesstraße so dahin.
Teilweise ging es links und rechts steil bergab und man hate das Gefühl, Neuseeland hat diese Straße vergessen.
Unser Weg führte uns weiter nach New Plymouth, wo wir uns einem anderen Vulkan, den Mount Egmont widmen wollten. Im wunderschönen Küstenstädtchen angekommen, bummelten wir nach einem ausgiebigem Frühstück mit Meerkulisse durch die Stadt.
Am Nachmittag fuhren wir dann wieder aus der Stadt und verbrachten diesen und die Nacht am Meer.
Es war einer der tollsten Schlafplätze der letzten Wochen und hätte mit dem Leuchtturm und dem Vulkan im Hintergrund Postkarten Format gehabt. Leider zeigte sich der Mt. Egmont launisch und war fast durchgängig von Wolken verdeckt. Am heutigen Morgen verschlechterte sich dann das Wetter und der Berg war voller Regenwolken. So verabschiedeten wir uns vom Plan dort eine Wanderung zu machen und fuhren weiter Richtung Süden....




























































































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