Montag, 30. September 2013

Action pur in LA PAZ!!

Normalerweise soll man ja so ziemlich alle Dinge im Leben ausgewogen angehen...

Ja ja ja! Dachten wir uns da nur! Denn als wir von Sucre nach La Paz aufbrachen, hatten wir schon längst andere Pläne!! ACTION!!
Und schon unsere Nachtbusfahrt war recht abenteuerlich: Wir hatten buchstäblich das Gefühl über Stock und Stein zu fahren. Was wir genau genommen auch taten. Die Straße war nämlich keineswegs geteert, sondern ging auf der linken Straßenseite auch noch steil einen Abhang hinab. Hinzu kamen die unendlichen Serpentinen und Haarnadelkurven, die in einem Doppeldeckerbus im oberen Bereich richtig schön zu spüren sind. Normalerweise ist es ja in südamerikanischen Bussen immer recht kalt. Doch in diesem war dies einmal ganz anders! Die Lüftung lief zwar, aber der Busfahrer muss wohl kühlen und heizen verwechselt haben! Schließlich war es so extrem heiß in diesem Bus, dass ich mich aller Kleidungsstücke entledigte, welche ich nur irgendwie ausziehen konnte! Es war wie in einer Sauna!
Als nächstes wachte irgendwann gegen Mitternacht der halbe Bus hustend auf.... Aus den Lüftungen kam lauter Staub und diesen konnte man im spärlichen Licht unserer Handys auch schon dicht vor Händen sehen...
Unser nächstes Glück auf dieser spannenden Busfahrt war dann die Dauer an sich. Eigentlich sollte die Reise nach La Paz 12 Stunden dauern und wir sollten gegen spätestens 8 Uhr morgens dort ankommen... Aber hier in Bolivien bestätigen eher die Ausnahmen die Regel. Denn natürlich gab es irgendwo auf dem "normalen" Weg nach La Paz eine Straßenblockade  ;). Wegen dieser kamen wir dann nach gut 18 Stunden gegen ein Uhr mittags in La Paz an. Nur hat uns die ganze Zeit niemand gesagt, weshalb wir solange irgendwo im nirgendwo (dachten wir) rumfahren...
Also wer Abenteuer sucht, braucht nur nach Bolivien zu kommen und hier mit dem Bus reisen! Willkommen im Abenteuerland ;)






Aber nein, Spaß beiseite. Bolivien hat auch so sehr viel für Adrenalinjunkies zu bieten! La Paz ist gewissermaßen ein Abenteuergarant ;) Von hier aus kann man unzählige Touren buchen, bei welchen es ganz sicher niemandem langweilig wird. Von hier aus kann man unzählige Touren buchen, bei welchen einen es ganz sicher nicht langweilig wird.
La Paz liegt sehr hoch auf ca 3660 -4100 m und liegt ganz eigenwillig in einem Kessel.
Wobei am Rand des Kessels das nicht minder große El Alto liegt, also zwei zusammengewachsene Großstädte.
Während dieser Busfahrt kommt man von oben über El Alto und schaut auf die Stadt hinab, welche sich an die ziemlich Steilen Hänge der Berge rings herum anschmiegen. Im Hintergrund sieht man, wie sich die beiden Berge Huayna Potosi und Illumani ein Stück hinterhalb des Kessels erheben. Eine wahnsinns Kulisse, auch bei der zweiten Betrachtung
La Paz ist aber auch schon bei wenig Bewegung eine Herausforderung! Zum einen gehen alle Straßen entweder begauf oder halt bergab. Zum anderen ist die Lauft in dieser Höhe wirklich schon sehr dünn, was das bergauf Gehen zusätzlich anstrengend macht! Außerdem ist es nachmittags gut warm, da die Sonne sehr stark ist. Dafür ist es aber nachts umso frischer!


















Aber diese Busfahrt und das hektische Treiben auf den Straßen von La Paz waren natürlich nicht unsere Abenteuer hier! Unsere "richtigen" Abenteuer waren, wie konnte es anders sein, uns die Death Road mit einem Bike hinab zu stürzen und einen Berg zu besteigen! Wir hatten ein straffes Program vor uns: Donnerstag Death Road, Freitag und Samstag sollte es auf den Huayna Potosi (6088 m) gehen und bereits am Sonntag weiter in den bolivianischen Jungle und die Pampas des Tieflands rund um Rurrenaqaque!

Die Death Road startet in La Cumbre auf knapp 4700 m und führt hinab nach Coroico. Während dieser ca. 4-stündigen Biketour legt man auf knapp 70 km Länge etwa 3600 Höhenmeter zurück. Zu Beginn ist es oben in La Cumbre recht kalt und Wolken ziehen an einem vorbei. Die Vegetation besteht überwiegend aus Gräsern und eben blanken Felsen.











Auf diesem oberen Bereich ist die Straße noch geteert und man kann ohne größere Bedenken Gas geben! Auch, wenn es zum Teil schon ganz schön den Abhang direkt neben der Straße hinab geht. Je weiter wir auf diesem Abschnitt fuhren umso mehr kamen wir in Wolken hinein und schon bald waren wir mitten im Regen! Als nächstes wurden wir ein paar Kilometer mit dem Minivan gefahren, da es auf diesem Abschnitt angeblich bergauf gehen sollte. Gesehen haben wir davon allerdings nichts...
Nach dieser kurzen Fahrt gelangten wir zur eigentlichen Death Road! Die Landschaft war hier deutlich anders. Wir befanden und nun mitten am Anfang des Nebelwaldes. Hier war es zwar immer noch leicht frisch, aber das kam wohl mehr, da wir alle komplett durchnässt waren. Alles war grün, roch nach grünen Bäumen und Feuchtigkeit! Und noch immer zogen Wolken durch die Berghänge. Aber nun gings richtig los auf einer Schotterpiste! Zum Teil waren recht große Steine auf  der Straße und nur an ein paar Stellen gab es so etwas wie Leitplanken. Links gings neben der ( für Autos, LKW´s und Busse definitiv zu schmalen) mit ca 3 - 4 Meter breiten Straße unmittelbar einen bis zu 600 Meter Tiefen Abhang hinab. Je weiter wir fuhren, umso wärmer wurde es. Während der ganzen Fahrt fuhren wir an kleinen Wasserfällen und einer gigantischen Bergkulisse vorbei. Leider waren wir schon auch ein Wenig damit beschäftigt auf die Straße zu schauen, da die dann doch ein wenig holprig war.....
Ein absolut cooles Erlebnis!

Doch die Death Road macht ihrem Namen durchaus alle Ehre und sollte nicht unterschätzt werden: Erst vor wenigen Jahren wurde eine neue Alternativ - Strecke eröffnet, sodass nur noch wenig Verkehr auf der Death Road herrscht. Doch vorher zwängte sich alles, was nach La Paz wollte die engen Windungen hinauf! Angeblich fielen jährlich im Schnitt etwa 26 Fahrzeuge den Abhängen zum Opfer! Und auch jetzt gibt es immer wieder Unfälle mit Radfahrern...Doch jeder der seine Agentur mit Sorgfalt wählt und sich nicht komplett ohne Verstand auf das Bike setzt wird auch heil die Death Road überleben ;)
Und auch wenn es nur bergab geht, man wird so sehr durchgeschüttelt, dass ich am nächsten Tag in meinen Unterarmen einen Muskelkater vom vielen Festhalten am Lenkrad hatte ;).
Unten angekommen gab es für alles "Überlebenden" eine kleine Stärkung und ein T-Shirt als präsent.
Danach wurden wir natürlich auf der neuen Straße mit dem Minivan wieder sicher nach La Paz gebracht.


















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