- Die Favela Rocinha -
Favelas - Die Slums und Ghettos Südamerikas. So war unsere Meinung. Ein Freund empfahl uns eine guided Tour durch eben die Favela Rocinha zu machen. Und da wir natürlich wissen wollten, ob unsere bisherige Meinung so auch richtig war, mussten wir eine solche machen!
So starteten wir also in einer Gruppe von ca zehn Touris die Favela-Tour. Unsere Guides verkündeten, dass sie diese Touren nicht machen, um die Touris zu unterhalten, sondern um auf die soziale Situation der Einwohner der Favelas aufmerksam zu machen.
Die Favela Rocinha ist gewissermaßen eine Vorzeige - Favela und angeblich die größte Südamerikas. Sie liegt direkt neben den reichen Stadtteilen Ipanema und Copacaban. Hier finden viele Bewohner nahe der Favela Jobs und sind räumlich gesehen nicht komplett vom Rest Rios abgeschnitten. Und auch die Favela selbst bietet Arbeit. Es gibt zahlreiche Geschäfte durch welche sich die Favela selbst versorgen kann.
Auch gabe es bei unserem Besuch eine kostenlose Impfaktion für Haustiere. Was schon zeigt, dass die Menschen in dieser Favela bemüht sind auf ihre Umwelt zu achten.
Warteschlange vor der Impfaktion |
Es gibt aufgrund der engen Bebauung häufig Fälle von TBC. Hier wird versucht die Bevölkerung aufzuklären. Trotzdem sind die meisten der Erkrankten der Meinung die Medikamente nur nehmen zu müssen bis sie sich wieder einigermaßen besser fühlen und die gesamte Zeit von einem vorgeschriebenen halben Jahr. Aus diesem Grund werden den Erkrankten täglich besucht, damit sie unter Aufsicht ihre Medikamente regelmäßig nehmen.
Eigentlich hatten wir auch den Eindruck, die Menschen in der Favela wirken doch eigentlich sehr glücklich! Für uns unverständlich! Unter solchen wohn- und lebensbedingungen!!! Doch unser Guide erklärte uns, dass sich die meisten durch Kredite Smartphones und Flat-Screens leisten können. Sie sind eben mit diesen Dingen glücklich. Jedoch werden sie auch für immer in dieser Sklaven ähnlichen Situation bleiben. Sie werden stets nur einfachste Jobs bekommen, da ihre Bildung sehr schlecht ist! Viele können bei Ende der Schulzeit nicht mal ihren Namen anständig schreiben!! Kaum vorstellbar, doch in öffentlichen brasilianischen Schulen kann keiner sitzen bleiben...So ist vielen ihre Situation vielleicht auch gar nicht bewusst...
Übrigens stammt die Bezeichnung Favela von einer Baumart. Unter diesen Bäumen auf Berghügeln mussten Sklaven aus dem Norden nächtigen, obwohl ihnen als Belohnung für erledigte Dienste eigentlich die Freiheit und ein Heim versprochen wurden...Daraus entwickelten sich die heutigen Favelas!!!
Doch auch, wenn die Bewohner der Favelas offenbar glücklich waren, so waren wir dennoch von den Wohnbedingungen schockiert..Keiner von uns würde es schaffen unter diesen Bedingungen und auf so engem Raum leben zu können.
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