Mittwoch, 19. Februar 2014

Typisches Australien mit untypischen Hippies

Da ich am 27. Januar Geburtstag hatte und ich ihn erstmals am Strand verbringen wollte, fuhren wir nach Copacabana. Auch in Australien gibt es einen Ort und einen Strand der so heißt. Außerdem kommt mein australischer Nachbar aus dem Örtchen und ich wollte sehen, ob er mit Aicha/Donau einen guten Tausch gemacht hat. Nach einem herrlichen Frühstück ging es in die Wellen, wo wir unser neu gekauftes Bodyboard gleich ausprobierten. Wir wurden jedoch von den hohen Wellen jedes Mal aufs Neue überspült und vom Brett geworfen.
Die nächsten Tage ging es Richtung Norden an der Küste entlang. An verschiedenen Stränden erfrischten wir uns von den heißen Temperaturen und hatten an einigen Aussichtspunkten immer wieder einen tollen Überblick über die Umgebung.
Da man an der Ostküste Australiens auch gut Tauchen kann, ließen wir uns nicht lange lumpen und buchten von Coffs Harbour aus eine Tour für den nächsten Tag zur Solitary Island.
Bevor es jedoch wieder unter die Wasseroberfläche ging, wollten wir uns noch ein paar Wasserfälle ansehen.
Wir fuhren auf dem „Waterfall Way“  Richtung Landesinnere. Dabei konnten wir neben drei tollen Wasserfällen auch noch ein Dorf bestaunen in dem einige Hippis leben und in dem es sehr locker und gemütlich zugeht.
Dass dieses Dorf noch gar nichts war, sahen wir dann aber Tage später erst noch! J
Die Strecke zu den Wasserfällen alleine war schon wieder die Fahrt wert. Über eine steile Gebirgsstraße ging es auf knapp 1300 Meter hoch. Vorbei an grünem Regenwald und kleinen Flüsschen, bis zum staubtrockenen Beginn des Outbacks. Das wir soweit ins Landesinnere fuhren hatten wir einer Kuhherde die gerade über die Straße lief zu verdanken. Vor lauter Schauen beachteten wir beide nicht das Schild zum Abbiegen und so fuhren wir mal lockere 50 km in die falsche Richtung… J
Als wir dann mit etwas Verspätung zum letzten und mit 260 Metern höchsten Wasserfall kamen, mussten wir allerdings leider feststellen, dass es ohne Regen keinen Wasserfall gibt.
Die anhaltende Trockenheit in New South Wales hatte ihn trocken gelegt und so konnten wir „nur“ die große Schlucht bestaunen in die er sich normalerweise hinab stürzt.
Aber auch ohne Wasser konnte man erahnen, wie imposant der Anblick normalerweise sein muss.
Das Tauchen am 1. Februar war dann wieder mal ein unvergessliches Erlebnis.
Bevor wir raus fuhren, wurden wir gefragt, wie tief unser tiefster Tauchgang bisher war, denn sie wollen uns mit auf 25 Meter tiefe zu den Sandtigerhaien nehmen, die sich dort am Grund aufhalten.
Mit bisher 26 Metern in Fiji, waren wir dafür gut gerüstet und es ging raus aufs Meer.
Der Wellengang hätte beinahe wieder Seekrankheit bei mir hervorgerufen, aber dieses Mal konnte ich mich in Zaum halten. Einer anderen Tauchschülerin, die an diesem Tag bei ihrem Tauchkurs auf dem Boot war ging es nicht so gut.
Als Sophie gerade ins Wasser zu unserem zweiten Tauchgang springen wollte, gab sie einen Meter daneben den Fischen Futter! J
Im Wasser konnte man auch noch in einer Tiefe bis etwa 10 Meter die heftigen Wellen an der Oberfläche spüren und wurde immer wieder vor und zurück geschleudert.
Aber tief unten bei den Haien war alles ruhig.
Es ging immer tiefer bis zum Schluss auf 28 Meter, wo vier oder fünf der zwei bis drei Meter großen Tiere rum schwammen.
Es war schon ein etwas komisches Gefühl diesen Tieren in deren Terrain einfach ausgeliefert zu sein.
An mir schwamm einer von ihnen einen halben Meter vorbei und ich konnte dabei sehr gut jeden einzelnen seiner scharfen Zähne sehen.
Sandtigerhaie sind jedoch für Menschen ungefährlich. Die Haiangriffe an den Küsten Australiens werden immer von den sehr ähnlich aussehenden Tiegerhaien begangen.
Aber auch ohne die Haie, waren es wieder zwei sehr tolle Tauchgänge, wir sahen Clownfische, Feuerfische, Rochen und sogar einige Moränen.
Da wir für diesen Tag genug von Fischen hatten, ließen wir uns am Abend noch ein 1- Kilo- Steak schmecken.
Unser nächstes Ziel auf der Karte war Byron Bay. Bis dahin badeten wir wieder an einigen Stränden und genossen wiederum die Aussicht von einigen Punkten.
Da in Byron Bay für unseren Geschmack viel zu viel los war, verabschiedeten wir uns dort nach einem kurzen Spaziergang schon wieder.
Wir fuhren wieder ins Landesinnere ins kleine Dörfchen Nimbin.
Nimbin ist so ein Dorf, wo wohl jeder sagen würde: „An so einem Ort war ich noch nie!“
Die kleine Ortschaft mit seinen etwa 450 Einwohnern war bis 1973 ein viel kleineres Nest und gänzlich unbekannt auf der Landkarte.
Dies änderte sich schlagartig als hier das „Aquarius Festival“ stattfand.
Es handelte sich dabei um ein Hippie-Festival bei dem, wie zu der Zeit üblich nicht nur Zigaretten geraucht wurden.
Weil es vielen der Teilnehmer so gut in Nimbin gefiel, blieben sie einfach dort.
Das war auch der Grund für unseren Besuch. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Als wir in den ersten Laden spazierten, wurde mir von der Kassiererin gesagt, dass sie leider nur australisches Gras hätten, aber dieses sei auch gut! J
Die ganze Dorfstraße ist übersät mit solchen Läden. Wir gingen wieder raus und an einer etwa 70 Jährige vorbei, die gerade zu Gitarrentönen auf der Straße tanzte.
Als wir die Eindrücke erstmal Sacken lassen wollten und uns ein Bier in einer Bar bestellen wollten, wurden wir ein bisschen enttäuscht.
Der etwa 65 jährige Inhaber mit den Dreadlocks sagte mir, dass sie kein Bier führen.
Anscheinend  ist Alkohol für die alte Hippiegeneration keine Droge, die sich mit dem Spruch „Alle Gerichte werden mit Salat und Liebe serviert“,den er auf einem Schild prangern hat, vereinbaren lässt.
Wir bestellten uns dann eine nicht alkoholisches Getränk und dachten uns, einer muss ja in dem Dorf noch ohne Drogeneinfluss bleiben. J
Wir genossen unsere Maracujalimo und schauten uns die anderen Personen in der Kneipe an.
Zwei langhaarige in unserem Alter ließen den süßlichen Duft von glimmendem Marihuana zu uns rüber wehen und ein anderes „Original“ des Dorfes tanzte hinter uns um einen Baum.
Er hatte anscheinend was härteres als nur Gras erwischt! J
Nach dieser mehr als nur interessanten Erfahrung fuhren wir wieder Richtung Küste.
Zuerst entdeckten wir noch eine Schlange am Straßenrand bevor wir nach einsetzender Dämmerung von tausenden Flughunden überflogen wurden.
Aber dies passte mehr als die Faust aufs Auge zu diesem etwas anderem Tag.











































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