Freitag, 10. Januar 2014

Im Fjordland: Die atemberaubende Landschaft des Milford-Sounds

Über eine kurze Zwischenstation in Queenstown fuhren wir dann weiter zum Milford Sound. Dieser liegt sehr abgelegen im Fjordland im Süden der Südinsel.
So hatten wir an 08.01. einiges an Fahrstrecke zu überwinden, um zum wohl bekanntesten Fjord der Welt zu gelangen.
Aber selbst die Fahrt dort hin, entwickelte sich schon zu einem Erlebnis. So war es auch nicht weiter schlimm, dass wir für die etwa 250km einfache Strecke etwa fünf Stunden brauchten. Zuerst war die Landschaft noch relativ flach, aber zunehmend kamen Berge in unsere Sicht.  Bis wir irgendwann durch eine gigantische Berglandschaft mit tiefen Bergseen fuhren. Wir fuhren mit unserem "Bongomobil" vorbei an großen Schluchten und schneebedeckten Bergen. An Wasserfällen und an glasklaren Gebirgsflüssen. Bis wir endlich am höchsten Punkt unserer Strecke angelangt waren. Aber hier schien es nach Endstation auszusehen. Wir waren umschlossen von gewaltigen schwarzen Felswänden, von denen das frisch geregnete Wasser herunter floss. Doch dann erblickten wir einen kleinen Tunnel, welcher von einer Ampel gesteuert wurde. Nach kurzem Warten durften auch wir in seinen Schlund hinein fahren. Die Fahrbahn war notdürftig geteert, von der Decke tropfte das Wasser. Die Wände und Decken waren nicht wie in Deutschland mit einer dicken Betonschicht überzogen, sondern man sah den harten Felsen. Als ob das nicht genug wäre führte die Fahrbahn des Tunnels stetig steil bergab. Bis wir auf der gegenüberliegenden Seite wieder heraus kamen. Auch hier das selbe Bild, ringsum schwarze Steinwände mit herabstürzenden Wasser. Und zwischendurch schlängelt sich eine gewundene Straße nach unten. Da vor uns einige andere Autos und Busse fahren, stehe ich durchwegs auf der Bremse. Zum einen, um dem Vordermann nicht rauf zu fahren, zum anderen um nicht zu schnell zu werden und die engen Kurven meistern zu können. Bis Sophie und ich auf einmal komischen Geruch bemerken. Ich ahne sofort was passiert ist und steuere die nächste Einbuchtung an. Unserem weißen Flitzer ist die Fahrt zu rasant und die Bremsen heiß geworden. Aber kein Problem, unserem Auto Sponsoren wir natürlich gerne zwei Flaschen Wasser zum Kühlen der Bremsen.
In Milford angekommen, das Dorf gibt es in unseren Augen nur wegen den Touristen, buchen wir eine Bootstour durch den Fjord. Wir entschließen uns für die letzte Fahrt des Tages, weil wir so denken den Touristenmassen aus dem Weg zu gehen. Was auch geklappt hat. Der Milford-Sound, der bekannt ist, durch seine tolle Landschaft und seine vielen in den Fjord stürzenden Wassermassen ist das regenreichste Gebiet Neuseelands. Bis zu 300 Tage im Jahr kann es hier nass werden.
Und sind wir auch bisher auf der Südinsel noch so stark baden gegangen, ist uns Petrus dieses Mal wohl gesandt. Es hört auf zu Regnen und die Sonne kommt heraus. Bei unserer Tour strahlt sie nur so und lässt das von den Bergen spritzende Wasser ein paar mal mit einem Regenbogen umrahmen. Wir fahren vorbei an Seehunden, die faul in der Sonne liegen. Die Landschaft ist einfach einmalig. Hohe Berge mit teils intensiv grünen Pflanzen wechseln mit blauem Wasser. Auf der anderen Seite ist ein noch größerer Berg mit einem Gletscher. Wir schippern zu einem Wasserfall und aus den Lautsprechern des Bootes kommt ein Lied mit den Worten „Raindrops keep falling on my head“. Schon erreicht uns der erste Wasserdampf und alles ist nass. Ich laufe auf die andere Bootsseite, um meine Kamera in Sicherheit zu bringen,  aber das Boot dreht sich. Zum Glück habe ich meine Regenjacke an und stopfe sie mir da hinein.
Und schon ist der zweistündige Spaß, der trotz Sonnenschein bei der Rückfahrt durch den uns entgegen wehenden Wind sehr kalt war, wieder vorbei.
Wir steigen in unser Bongomobil und fahren wieder zurück auf den Pass zum Tunnel. Oben bleiben wir stehen und machen noch ein paar Fotos von der tollen Aussicht. Und wie ein 6er im Lotto kommen jetzt auch noch drei Kea-Papageien auf uns zugeflogen und landen vor Sophies Füßen. Als sie dann aber Schritt für Schritt auf sie zukommen, flüchtet sie doch lieber wieder ins Auto zurück.
Die drei Papageien gehen aber weiter auf das Auto zu in Richtung Reifen.
Plötzlich schreit sie „fahr! fahr!“ und ich drücke aufs Gas. Sie hat sich wieder daran erinnert, was sie schon bei unserem Zoobesuch in Auckland gelesen hatte. Kea-Papageien sind nicht scheu und zerbeißen gerne zum Spaß mit ihren spitzen Schnäbeln Autoreifen. Da haben wir allerdings nochmal Glück. Was der Wohnmobil-Fahrer vor uns nicht von sich sagen kann. Als wir vom Tunnel wieder raus fahren, fährt dieser sofort in die nächste Parkbucht. Wir schauen ihm nach und sehen zwei dieser Vögel auf seinem Wagendach sitzen, pickend auf seine Kunststoff-Lichtkuppel. J
Den Rest des langen Rückwegs genießen wir nochmal die tolle Landschaft und sind dann doch froh, als wir nach einem sehr schönen Tag unseren Platz zum Übernachten erreichen.






























































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