Wir fuhren am Mittwoch den 4.9. mit dem Bus die 3 stündige Fahrt von Potosi nach Sucre.
In Sucre wollten wir einen spanisch Sprachkurs besuchen um uns endlich besser verständigen zu können.
Dort angekommen ging es mit dem Micro (so werden die kleinen Innerstädtischen Busse genannt) zu unserer bleibe, dem Hostel Cafe Berlin.
Von dort aus versuchten wir die geeignete Schule für uns zu finden, was uns mit der "Sucre Spanish School" auch gelang.
Wie sich heraus stellte konnten wir keinen besseren Platz für unseren 12-tägigen Stop finden.
Eine schöne im Kolonialstil erbaute Stadt, bei der man genau so gut glauben könnte, sie würde irgendwo in Spanien stehen, empfing uns.
Mit unserer Lehrerin Veronika machten wir 8 Unterrichtstage zu je 4 Stunden aus, was für mich als schon ewig keine Schulbank mehr drückenden, eine große Umstellung war.
So hieß es von nun an, jeden Tag um halb 9 beim Pauker auf zu tauchen.
Vormittag Schule, Nachmittag Vokabeln und Grammatik büffeln sowie Hausaufgaben machen.
Was wir allerdings nicht wussten war, dass Sucre einen quasi zum "Nichtstun" einlädt, hier ist es einem sogar zuviel zum Wasser kaufen zu gehen! :-)
So verbrachten wir sehr viel Zeit im Hostel zugehörigen Cafe beim Milchshake schlürfen oder beim quatschen mit anderen Reisenden.
Gelernt wurde natürlich auch ein bisschen, wobei Sophie erwartungsgemäß mehr fleiß an den Tag legte als ich! :-)
Für andere Aktivitäten hatten wir allerdings weniger Muße, so gingen wir zwar zweimal zu einem Aussichtspunkt, allerdings standen hier die Pasta des italienischen Kochs im Restaurant gleich daneben im Vordergrund.
Am ersten Wochenende waren in Sucre, was mit etwa 200.000 Einwohner die Hauptstadt, jedoch nicht der Regierungssitz Boliviens ist, einige Paraden.
Wir waren begeistert mit welcher Leidenschaft die Einheimischen durch die Straßen tanzten.
Später wurde uns dann gesagt, dass dies nur die Generalprobe für das größte Fest des Jahres am darauf folgenden Wochenende war.
Für uns stand somit fest, nicht am Freitag Abend oder Samstag nach dem letzten Unterricht weiter zu fahren, sondern dieses Spektakel noch mit zu nehmen.
Die Woche bis dahin verging wie im Flug, Schule, Essen, Lernen, Essen und Schlafen waren unsere Hauptbeschäftigungen.
Freitag begannen die ersten Paraden des Wochenendes, hier waren es mehrheitlich Kinder und Jugendliche die auftraten.
Samstag Nachmittag und Abend war dann der Höhepunkt des Wochenendes: Endlos viele Menschen tanzten in beieindruckenden und prächtigen Kostümen verkleidet durch die Straßen.
Dieser Zug ging alleine von halb 4 Nachmittags bis 2 oder 3 Uhr Morgens.
Genau wissen wir es nicht, da wir uns gegen halb 1 in Richtung Hostel verabschiedeten.
In bester Karnevals Manier verstehen es die Bolivianer, bei denen es eigentlich verboten ist in der Öffentlichkeit Alkohol zu konsumieren, sich komplett Richtung Besinnungslosigkeit zu trinken.
Hierzu werden einfach Cola-Flaschen mit irgendwelchen Mixgetränken gefüllt.
Die Polizei geht zwar dem ganzen Stichprobenartig nach, aber ehrlich gesagt würde ich hier auch nicht allzu viele kontrollieren. Wer will sich schon von Hunderten Menschen mit besten bolivianischen Trinkliedern und Sprüchen verspottet lassen!?
Wir nahmen dann am Montag den Nachtbus weiter nach La Paz, welcher eigentlich "nur" 12 Stunden dauern sollte.
Da die Leute hier in Südamerika und vor allem in Bolivien aber Straßensperren lieben, musste unser Busfahrer einen anderen Weg wählen, der läppische 18 Stunden beanspruchte! ;-)
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