Montag, 19. August 2013

Foz do Iguazu

WASSER MARSCH!!!

Nach einer ganz furchtbaren 15-stündigen Busfahrt von Sao Paolo aus erreichten wir endlich Foz do Iguazu. Während dieser Fahrt hätten wir uns fast in zwei Eisklötze verwandelt, da der Busfahrer die Klimaanlage bis zum Anschlag aufdrehte, obwohl es draußen gerade mal noch 2° Grad hatte!!! Einzig durch eine kleine Schlägerei zwischen einer Brasilianerin und einem Brasilianer wurde die Stimmung kräftig angeheizt. Leider konnten wir den portugiesischen Beschimpfungen nicht ganz folgen und kennen deswegen deren Grund nicht ;) Geendet hat das Ganze auf jeden Fall bei der nächsten Polizeistation... 

Foz do Iguazu liegt direkt am Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay und befindet sich auf der brasilianischen Seite.
Der Ort selbst ist weniger spannend. Jedoch gibt es in seiner Nähe die weltberühmten Wasserfälle des Rio Iguazu. (Doch die bekommen einen eigenen Post!) Neben diesen gibt es noch den Itaipu Staudamm. Dieser ist der zweitgrößte Staudamm der Welt und das Kraftwerk, welches weltweit die größte Menge an Strom produziert. Es könnte allein 70% des brasilianischen Strombedarfs decken (Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde!).
Der Staudamm befindet sich in einem abgesperrten Gebiet, durch welches jedoch Besucher in einer Tour mit Bussen geführt werden!
Alles wird dem Touristen als ökologisch sehr nachhaltig präsentiert und es werden Programme in der Jugend - / Umweltarbeit in einem kurzen Kinofilm vor der eigentlichen Tour gezeigt. Dabei wird allerdings außen vor gelassen, dass zur Errichtung des Stausees die Bevölkerung umgesiedelt bzw. sogar vertrieben wurde. Auch soll auf dem Gebiet des Sees früher eine Landschaft voller Wasserfälle gewesen sein, welche allerdings nicht mit den mächtigen Fällen des Iguazu konkurieren konnten...


























Wasser macht hungrig - Rodizio satt!!!

In Foz beschlossen wir endlich das für Brasilien so bekannte Rodizio zu testen!! Dabei handelt es sicher weniger um eine spezielle Speise, als vielmehr die Art des Essens. Wobei es traditionell meist als Hauptessen Fleisch gibt. Es gibt also diverse Varianten des Rodizios. 
Man sitzt dabei an seinem Platz und die Kellner (wir haben hier kein einziges mal eine Kellnerin gesehen!) kommen mit dem Essen an deinen Platz. Wenn du etwas davon willst gibt er dir davon etwas auf deinen Teller. Das sieht dann so aus, dass du solange Nachschub bekommst bis du platzt - oder eben dankend ablehnst. In manchen Restaurants gibt es sogar rote oder grüne Karten. Legt man die grüne auf, so heißt das, man möchte noch mehr. Legt man die rote auf heißt dies, dass man eine Pause macht oder satt ist - besser gesagt einfach nicht mehr kann!!! Neben dem Essen, welches einem die Kellner an den Platz bringen, gibt es übrigens noch ein Buffet dazu. An diesem findet man dann die ganzen Beilagen. Dieses Buffet allein würde aber schon zum satt werden reichen (Salate, Pommes, Reis, Gemüse, Würste....). Außerdem gibt es natürlich noch ein Nachspeisen-Buffet mit allen möglichen Kuchen, Desserts, Obst und Eis. Also alles was das Herz - besser der hungrige Magen - begehrt! 
Natürlich variiert das Angebot je nach Lokal und es gibt auch bessere und nicht so besonders gute!!
Rodizio gibt es theoretisch mit allen möglichen Speisen. Am häufigsten ist das Rodizio mit Fleisch, Pizza oder auch Sushi.

Wir haben am Donnerstagabend das Pizza-Rodzio getestet. Da gabs am Buffet dann Nudeln und Hänchenschenkel mit dazu. Und natürlich Eis. Neu waren für uns auch die süßen Pizzavarianten. Deren Belag bestand aus Bananen, Obstmischungen oder Schokoladenaufstrich mit Kokosflocken. 

Freitags wollten wir natürlich noch das "echte Rodzio" mit Fleisch kennen lernen. Hier kamen die Kellner mit Fleischspießen und gaben uns entweder einzelne, kleinere Fleischstücke oder schnitten feine Scheiben von größeren Stücken!!
Leider sind die Englischkenntnisse der meisten brasilianischen Kellner relativ beschränkt, so dass man lediglich die Infos "chicken", "beef" oder ähnliches erhält. Normalerweise würde man auch noch genaueres erfahren. Also, ob es sich z.B. um ein Nackenstück oder anderes handelt.
Diese "ungenauen Beschreibungen" führten uns dann auch zu einer neuen kulinarischen Erfahrung der eigentlich eher unfreiwilligen Art..
"Chicken?" - "Yeeeeees, Chicken please!" Klar möchte der Sebastian kleine Chicken - Stücke die in der dämmrigen Restaurantbeleuchtung aussahen wie kleine Nuggets....aber irgendwie sahen und vor allem schmeckten sie aus näherer Betrachtung dann doch anders....Nach unserer "fachmännisch durchgeführten Obduktion" kamen wir zu dem Schluss, dass es sich bei diesem Chicken wohl um Chicken-Herzen handeln muss...Nun ja, gut dass wir das beim ersten Stück noch nicht wussten...





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