Donnerstag, 22. August 2013

Cataratas do Iguazu

Die größten zusammenhängenden Wasserfälle der Erde

Unser eigentlicher Gund nach Foz do Iguazu zu kommen, waren die Wasserfälle. Im Spanischen auch Cataratas genannt. Sie liegen auf der Grenze von Brasilien und Argentinien und jede der beiden Seiten verzaubert auf ihre eigene Weiße!
Die Fälle erstrecken sich insgesamt über eine Breite von fast 3 km und werden aus dem Fluss Iguazu gespeist. Der größte Wasserfall der Erde ergibt sich aus 20 größeren und 255 kleineren Wasserfällen. Diese bilden an einem Ende eine U-Form, welche Garganta del Diablo - Teufelsschlucht - genannt wird. 
In ihnen rauschen pro Sekunde etwa bis zu 35.000 Badenwannen  (7000m³) voll Wasser in die Tiefe hinab.
Die Fälle liegen inmitten eines Naturschutzgebietes, welches die Unesco auf die Welteerbeliste setzte. Es gibt hier eine unglaublich hohe Artenvielfalt! 2000 Planzenarten, 400 Vogelarten, etliche Säugetiere und Reptilien wurden hier gezählt. Besonders die vielen verschiedenen Schmetterlinge überall sind uns sofort aufgefallen! Außerdem leben hier noch einige extrem selten gewordene Tierarten. 
Die Bezeichnung des Iguazu stammt aus dem Wortschatz der Guarani. Y für Wasser und guasu für groß. Dies ist eine Sprache, welche zum Teil in Argentinien, Brasilien, Paraguay und Bolivien und meist von der indiogenen Bevölkerung gesprochen wird. 

Die Fälle entstanden aus Eifersucht und Rache des Waldgottes Mboi, welcher die Form einer Riesenschlange hat. Dieser fordert jedes Jahr eine Jungfrau als Opfer. Eines Jahres aber floh diese mit ihrem Geliebten in einem Kanu auf dem Fluss, um ihrem Schicksal zu entgehen. Als der Gott Mboi dies bemerkte riss er das Flussbett auf, sodass die Fälle entstanden. Die Seele des Mädchens wurde in einem Felsen am Boden des Flussbettes gefangen und ihr Geliebter in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes verwandelt. Seitdem muss der Geliebte tagein und tagaus auf seine Geliebte hinabblicken ohne sie erreichen zu können.
Scherz beiseite ;) So lautet nur die Legende der Guarani!

Die geologische Erklärung besagt, dass der Fluss Iguazu über Basaltplateaus fließt, welche ganz einfach plötzlich enden.  

 Mitten hinein ins Geschehen geht`s auf der argentinischen Seite!

Wir haben uns für die Wasserfälle ganze zwei Tage Zeit genommen. Den ersten davon besuchten wir gleich die argentinische Seite der Fälle. Auf dieser wandert man quer durch den Nationalpark und direkt durch das Gebiet der Wasserfälle. Auf langen Stegen kann man auf verschiedenen Routen, die einzelnen Bereiche der Wasserfälle erkunden. Hierbei gibt es Wege, welche über den Fluss bis mitten hinein zum Teufelsschlund führen. Von hier kann man die Fälle von Oben herab beobachten. Und es gibt Wege, welche unterhalb oder auf halber Höhe an den Fällen vorbei führen. Hier sollte man entweder regenfeste Kleidung dabei haben oder sich gleich darauf einstellen quasi mitten ins kalte Nass gestellt zu werden und wie ein nasser Pudel wieder raus zu kommen! ;) Doch auch auf den oberen Wegen wird man nicht trocken bleiben! Die Gischt der herabfallenden Wassermassen ist so dicht, dass man es nicht sieht, wo genau das Wasser unten in den Fluss fällt und auch hier oben klatschnass wird, wenn der Wind die Gischt ein wenig her treibt. Ausserdem kann man sich den enormen und tosenden Lärm des Wassers kaum vorstellen. Schon von weitem ist dieser zu hören (Am Anfang dachte ich da fährt irgendwo ein Zug oder es muss eine Autobahn in der Nähe sein.. ;) )!


















Atemberaubender Anblick von der brasilianischen Seite

Während man auf der argentinischen Seite die Wasserfälle mit all ihrer Kraft aus unmittelbarer Nähe erlebt, kann man sie von der brasilianischen Seite aus einiger Distanz beobachten.
Der Anblick ist, kurz gesagt, einfach der Wahnsinn. Wobei es nicht diesen EINEN Anblick gibt. Es gibt nicht einen einzigen Punkt, von welchem aus man die gesamten Wasserfälle im Blick hat, so groß ist das Gebiet. Man kann stets nur einen Teil erfassen und muss einem Pfad von ca. 2 km folgen, um letztendlich alle Wasserfälle im Blick gehabt zu haben. 
Doch liegt man falsch, wenn man der Meinung ist man "sieht" auf der brasilianischen Seite nur. Je weiter man sich der Teufelsschlucht nähert, umso mehr spürt man auch hier das Wasser. Die Luft wird feuchter, vereinzelt spürt man winzige Wassertropfen auf der Haut, welche der Wind her getrieben hat und alle Blätter und Wege sind permanent nass. Auch werden abgestorbene Bäume von unendlich vielen Pflanzen, die sich aus der Feuchtigkeit der Luft nähren, als Lebensraum genutzt. 
Letztendlich gelangt man auf dem Pfad wieder auf eine Plattform mitten im Fluss unterhalb der oberen Fälle und bekommt hier die geballte Kraft der Wasserfälle zu spüren. Es ist ziemlich windig (obwohl es ein eigentlich windstiller Tag ist) und die Gischt wird vom Wind umher getrieben. Man könnte meinen, dass es regnet, so nass ist man anschließend!! :) 























Sowohl auf beiden Seiten gibt es übrigens recht niedliche Tierchen. Die Nasenbären und eine kleine Affenart. Allerdings sollte man sich vor diesen dreisten Dieben sehr in Acht nehmen! Sie sind überall, wo Touristen sind! Auf Wegen, bei Cafeterias....Sie rauben die Ahnungslosen aus und versuchen auf der Suche nach Fressbarem sogar Rucksäcke und Taschen wegzuzerren, auch wenn der Besitzer diesem am Arm hat! Außerdem haben die Diebe auch recht scharfe Krallen und Zähne! Also immer Augen auf! ;)

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